Am Donnerstag, den 11.4. erwachte auf dem Gelände das Kanuclub im ESV Limburg der pinkfarbene Domdrache zum Leben. Der Domdrache ist das neue Boot der „Pink Paddlerinnen“ des Kanu-Clubs.
In Limburg gibt es seit ca. 15. Jahren eine sehr aktive Gruppe „Pink Paddlerinnen“, die sich regelmäßig zum Sport und Geselligkeit am Bootshaus treffen und zwischenzeitlich auch sehr erfolgreich an Wettkämpfen teilnehmen. So starteten sie letztes Jahr beim Drachenbootfestival in Hannover und belegten als Teil des Teams „Pink Fusion“ aus Koblenz und Heilbronn überraschend den 2. Platz. „Pink Paddlerinnen“ ist eine bundesweite Bewegung für Frauen nach einer Brustkrebstherapie. Hier hat sich das gemeinsame Paddeln als ideale Rehabilitationstherapie bewährt. In Limburg geschieht dies in enger Zusammenarbeit mit dem St. Vinzenz Krankenhaus.
Nach einer kurzen Begrüßung durch den Leiter der Kanu-Abteilung, Stefan Wiesner, erzählte Sebastian Finhold, der Trainer der Limburger Pink Paddlerinnen, die spannende chinesische Entstehungsgeschichte des Drachenbootsports.
In einer Zeremonie nach uralten Regeln aus China, dem Ursprungsland des Drachensports, wurde der Limburger Domdrache getauft. Zunächst wurde der Drachenkopf mit einem Säbel berührt, um ihn zu beruhigen. Um ihn gegen den schnöden Mammon immun zu machen, wurden Geldscheine verbrannt und die Asche über dem Drachen zerstreut. Auch wurde der Drachen zum Schutz seiner Besatzung zum Vegetarier gewandelt, indem ihm die Zeremonien-Meisterin Hedi Beer Karotten ins Maul legte. Zwei ausgewählte Frauen durften ihm Augen malen, damit er auch den richtigen Weg findet. Die Taufe selbst geschah schließlich mit Lahnwasser, wobei dem Drachen Feuerwerk ins Maul gelegt wurde.
Nun konnte das Drachenboot zu Wasser gelassen werden. Unter den Augen vieler Zuschauer am Ufer drehten die Pink Paddlerinnen voller Freude ihre ersten Runden mit dem Domdrachen auf der Lahn.
In Gedenken an die krebskranken Frauen, die leider den Kampf gegen den Krebs verloren haben, wurden unter den Klängen von „Nothing else Matters“ pinkfarbene Gerbera von den Paddlerinnen ins Wasser geworfen, eine bewegende Zeremonie.
Die Anschaffung des Drachenbootes erforderte einen hohen finanziellen Aufwand. Die Mitglieder des Kanu-Clubs freuen sich sehr, dass zahlreiche Spenden dazu beigetragen haben. Wir danken der Dehrner Krebshilfe, der St. Vinzenz Krankenhaus-Stiftung, der Max Stillger-Stiftung, der Firma Harmonic Drive, der Limburger Blechwarenfabrik, Vohl & Meyer, der Amtsapotheke Diez und zahlreichen Einzelspender*innen. Zusammen mit einem angefragten Zuschuss der Stadt Limburg und dem Erlös aus dem Verkauf des über 20 Jahre alten Drachenbootes ist genau der Betrag zusammengekommen, den wir brauchten, um das neue Drachenboot zu bestellen.
Wer Lust hat, den Drachenbootsport in der Gemeinschaft mit anderen Frauen auszuprobieren, ist herzlich auf ein Schnupperpaddeln am Kanuclub Limburg eingeladen. Weitere Infos gibt es unter der E-Mailadresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Die Domdrachen freuen sich schon darauf!
Text und Fotos: Holger Lenz
Es lohnt sich, im Kanu-Club dabei zu sein: Informationen über attraktive Touren, persönliche Erfahrungen zu Booten und Ausrüstung, Teilnahme an Fahrten oder auch einfach nur mit Freunden paddeln – die Zugehörigkeit zum Kanu-Club bietet zahlreiche Vorteile!
Kanufahren ist ganz einfach – wenn man genügend geübt hat. Natürlich kann man versuchen, sich das Kanufahren selbst beizubringen; dies ist aber die mühseligste Variante. Am Besten ist das Kanufahren im Verein zu erlernen.
