Lange war unklar, ob die Deutsche Meisterschaft im Wildwassersprint wie geplant auf dem Olympiakanal in Augsburg stattfinden kann. Doch kurz vor dem Wochenende kam die erlösende Nachricht seitens der Stadt: Es wird Wasser geben! Ab Freitagabend durften die Athletinnen und Athleten endlich auf dem Kanal trainieren.
Die Vorbereitungszeit war knapp, doch die Sportlerinnen und Sportler des Hessischen Kanu-Verbands – vertreten durch den KC Fulda und den WKV Wiesbaden – nutzten die wenigen Stunden intensiv, um sich auf die technisch anspruchsvolle Strecke einzustellen. Bereits am Samstagmorgen um 9:00 Uhr fiel der Startschuss für die ersten Wettkämpfe.
Starke Leistungen auf dem Jugendkanal
Den Anfang machten die Schülerrennen und die Canadier-Mix-Boote auf dem Jugendkanal. Johannes Baumann und Janina Piaskowski (KC Fulda) paddelten im C2-Mix souverän auf Rang drei – die erste Medaille für das hessische Team.
Im anschließenden Schülerrennen sicherte sich Jasper Baumann mit einem kraftvollen Lauf die Silbermedaille, dicht gefolgt von Roman Kupka (beide KC Fulda), der Bronze holte.
In den Jugendmannschaftsrennen stellte der KC Fulda gleich zwei Teams. Nach einem Rückschlag im ersten Lauf gelang Torben Kramm, Malte Schütt und Hugo Langmann mit einem starken zweiten Durchgang der Sprung auf Platz eins. Das zweite Team mit Lotta Bayer, Roman Kupka und Felix Denner fuhr zwei konstant gute Läufe und überraschte mit Silber – ein Doppelerfolg für Hessen.
Sprintstärke auf dem Olympiakanal
Am Nachmittag wurde auf dem Olympiakanal um Einzel- und Finalqualifikationen gekämpft. Im stark besetzten Rennen der männlichen Jugend wurde Malte Schütt verdient Deutscher Vizemeister. Torben Kramm paddelte mit vollem Risiko auf Rang fünf, Hugo Langmann und Felix Denner belegten die Plätze acht und dreizehn.
Auch die Juniorinnen des KC Fulda überzeugten: Finja Staubach fuhr auf Platz zwei, Amelie Denner sicherte sich Bronze, und Lotta Bayer erreichte bei ihrer Premiere in der älteren Altersklasse einen soliden achten Platz. Mit ihrem guten Abschneiden sammelten Amelie und Finja zugleich wertvolle Ranglistenpunkte, die für die Qualifikation zur Junioren-Europameisterschaft im slowenischen Solkan herangezogen werden.
Bei den Masters B setzte sich Josef Baumann (KC Fulda) im familiären Duell durch und gewann Silber, sein Bruder Johannes wurde Sechster. Arim Schäfer (KC Fulda) holte bei den Masters C mit Platz drei ebenfalls eine Medaille.
Leistungsklassen – Erfolge auf höchstem Niveau
In den Rennen der Leistungsklassen ging es am Samstag zunächst um die Qualifikation für die Finals am Sonntag. Anne Jäger zeigte dabei einen beeindruckenden Lauf und qualifizierte sich als Zweite direkt für das Damenfinale. Auch Janina Piaskowski zog nach und erkämpfte sich ein Finalticket. Durch ihre starken Platzierungen durften auch die beiden Juniorinnen Finja Staubach und Amelie Denner am Sonntag im Damenfinale starten – eine tolle Gelegenheit, wichtige Erfahrung auf höchstem Niveau zu sammeln.
Nia Kroener vom WKV Wiesbaden belegte einen respektablen 15. Platz, verpasste damit aber leider knapp die Qualifikation fürs Finale.
Bei den Herren sicherte sich Jasper Zentgraf mit einem starken Lauf das Finalticket. Yannick Kroener fuhr im gleichen Rennen auf Platz 26.
Finaltag mit Höhepunkt und Weltmeisterschaftsqualifikation
Am Sonntag standen die Finalläufe an. Bei schwierigen Bedingungen durch Regen gelang Jasper Zentgraf eine Überraschung: Mit der Tagesbestzeit von 52,08 Sekunden sicherte er sich den Deutschen Meistertitel – und zugleich das Ticket zur Weltmeisterschaft in Budweis.
Im Damenfinale fuhr Anne Jäger einen guten Lauf, verpasste aber das Podest. In der Teamwertung sicherte sie sich zusammen mit Amelie Denner und Janina Piaskowski in einem fehlerfreien Lauf den Deutschen Vizemeistertitel.
Auch das männliche U18-Team mit Torben Kramm, Hugo Langmann und Malte Schütt bewältigte den Eiskanal mit sauberer Technik und hoher Konzentration. Am Ende wurden sie ebenfalls mit dem Vize-Meistertitel belohnt.
Fazit des Hessischen Kanu-Verbands:
Die Deutschen Meisterschaften 2025 in Augsburg brachten zahlreiche Podestplätze, Finalteilnahmen und sogar zwei Deutsche-Meister-Titel für das hessische Team. Die Ergebnisse sind der verdiente Lohn für die intensive Vorbereitung und den engagierten Einsatz der vergangenen Wochen – ein starkes Zeichen für die Qualität der Nachwuchsarbeit in Hessen.
Text: Janina Piaskowski
Foto: Janina Piaskowski