KANU-FREESTYLE NEWS

Edelmetall für Limburger bei WM

Philip Josef und Sebastian Nelle aus Limburg mischen an der Kanu-Freestyle Weltspitze mit.

Auf dem Chattahoochee River, der mitten zwischen den Städten Columbus (Georgia) und Phoenix (Alabama) fließt, rauschen pro Sekunde über 300 Kubikmeter Wasser ins Tal. Dabei stürzen sie über eine Stufe und bilden eine etwa zwei Meter hohe Welle. Hoch genug, um dem Durchschnittspaddler dem Angstschweiß auf die Stirn zu treiben. Das ist dann jedoch genau der „Spot“ für die besten Kanu-Freestyle Athleten der Welt, um hier ihre Weltmeisterschaft auszutragen. Mit dabei unter den mehr als 300 Sportlern aus mehr als 20 Nationen - Michael Frey, Philip Josef und Sebastian Nelle aus Hessen.

Nach intensivem Training auf der Welle hieß es dann ab dem 10.10. für die Drei, ihre Stärken auszuspielen. Während Michael bei den Männern im K1 startete, traten Philip und Sabastian in der Canadier-Disziplin an, also Booten, die im Knien mit einem Stechpaddel gefahren werden.

Philip Josef konnte im geschlossenen Canadier leider sein Potential nicht ganz ausschöpfen und verpasste in den Vorläufen die nächste Runde nur um wenige Punkte. Er erreichte einen hervorragenden 12. Platz. Sebastian gelang jedoch der Sprung ins Halbfinale und er konnte dort das internationale Starterfeld noch einmal richtig aufmischen. Mit seinem persönlichen Highscore beendete Sebastian die WM auf Platz 7.

Der amtierender Weltmeister Philip Josef startete am nächsten Tag in der Klasse der offenen Canadier. Durch ihre offene Konstruktion können diese Boote während des Wettkampfes bis zu 40 Liter Wasser aufnehmen, wodurch sie extrem schwer zu beherrschen sind. Bei stark schwankenden Wasserbedingungen hatte sich Philip für das Finale empfohlen. Hier zeigten die fünf qualifizierten Athleten noch einmal Höchstleistungen. Im ersten von insgesamt drei Finalläufen konnten alle Fahrer punkten und Philip lag zunächst nicht auf Medaillenkurs. Im zweiten Lauf gelang es ihm, die Punkte weiter auszubauen und er arbeitete sich mit mehreren kleinen Tricks auf einen potenziellen dritten Platz vor. Im letzten Lauf konnten Tom Dolle (Frankreich) und Jordan Poffenberger (USA) ihr Potenzial nicht ganz umsetzen und Philip sicherte sich mit 1,7 Punkten Vorsprung die Bronzemedaille. Herzlichen Glückwunsch. Gold gewann der Amerikaner Landon Miller, Silber ging an den Kanadier Zachary Zwanenburg.Michael Frey trat in der am härtesten umkämpften Klasse, dem K1 der Männer an. Mit Platz 44 erzielte er das zweitbeste Ergebnis der deutschen Männer. Hier siegte schließlich zum wiederholten Male souverän Dane Jackson (USA).

Fabian Lenz war als Ersatzpaddler für die Kategorie K1 mit nach Columbus gereist. Schon 2 Monate zuvor war er dort, um intensives Wellentraining zu betreiben. Weiterhin nutzte er die Gelegenheit, an einem ICF Schiedsrichter Seminar erfolgreich teilzunehmen.

Basis dieses hessischen Erfolges ist vor allem auch das regelmäßige Training am Steindamm in Trebur. Hier setzt sich die „Initiative Rhein Main Welle“ für den Erhalt und die offizielle Anerkennung als Sportstätte ein. Im Rahmen der Maßnahmen am Rhein zu den „Europäischen Wasserrahmen Richtlinien“ besteht die Gefahr, dass die Welle zerstört wird. So hoffen die hessischen Athleten, dass eine nachhaltige Lösung für eine dauerhafte Nutzung des Steindamms gefunden wird.

Text: Holger Lenz

Fotos: Sylvia Daruwala

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