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Schulungen an und in der Lahn

Unter der Leitung von Volker Siede (Sicherheitskurs) und Petra Schellhorn (Ökologiekurs) wurde ein umfangreiches Programm absolviert. Interessant war die Tatsache, dass die Mehrheit der Anwesenden aus der SUP-Disziplin kam. Die Nachweise von Sicherheits- und Ökoschulung werden nicht nur zur Erlangung des silbernen bzw. goldenen Wanderfahrerabzeichens benötigt, sie sind auch Bestandteil der Ausbildung zum DKV-Fahrtenleiter oder zum DKV-SUP-Instruktor.

Der Samstag stand unter dem Schwerpunkt Sicherheit im Kanusport; die Teilnehmer/innen konnten bei den Präsentationen zu sicherheitsrelevanten Themen ihre zahlreichen Zwischenfragen stellen, die vom Referenten kompetent beantwortet wurden. Eifrig beteiligten sich die Teilnehmer/innen auch an der Diskussionsrunde zu verschiedenen Themen der kanuspezifischen Sicherheit. Nach der notwendigen Theorie stand allerdings die Praxis im Vordergrund. Das Einüben der für Kanuten hilfreichen Steke und Knoten ergab bei Manchem auch verknotete Finger, doch mit der Zeit kam sogar der Palstek zustande.

Viel Wert wurde auf die praktische Handhabung von Wurfsack, Karabiner und Seilrolle gelegt. Das Ziel der ersten Übung war es, den Wurfsack so genau wie möglich einem Schwimmer zuzuwerfen, damit dieser gerettet werden kann. Zunächst wurde der Schwimmer durch eine Schwimmweste ersetzt, die mittels eines Seils über die Wiese gezogen wurde. Es stellte sich schnell heraus, dass es gar nicht so einfach war, einbewegliches Objekt im richtigen Moment mit dem Wurfsack zu treffen. Nach neun Versuchen mit den Wurfsäcken „schwamm“ das Objekt einfach weiter und mit viel Spaß wurden die Seile wieder entknotet. Die nächste Übung „Bergung eines Bootes“ mittels Flaschenzug wurde von allen Gruppen gut gemeistert.

Nun ging es ins Wasser. Eine Gruppe waren die Schwimmer, die andere Gruppe die Retter. Der Ruf „Schwimmer“ ertönte - und schon flogen die Wurfsäcke. Selbstverständlich wurden alle gerettet. Auch die Rettung der Schwimmer mit dem Kajak wurde von ohne Verluste bewerkstelligt. Mit Grillen und gemütlichen Zusammensitzen am Lagerfeuer konnte der erste Tag gemächlich ausklingen.

Lebensraum Wasser erkunden

Am Sonntag beschäftigten sich die Teilnehmer/innen mit Fragen zum Thema „Kanusport und Umwelt“. Nach dem Kennenlernen der verschiedenen Gewässerregionen und deren Bewohnern erarbeiteten die Teilnehmer/innen Lösungsmöglichkeiten bei Konflikten am Fluss. Es zeigte sich, dass Kanuten und Naturschützer ein gemeinsames Interesse an einem intakten Ökosystem, sauberem Wasser und einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt haben, und dass Kanuten durch ein naturgemäßes Paddelverhalten diesen Lebensraum bei ihrer Sportausübung schonen wollen.

Der Praxisteil stand auch bei den ökologischen Fragen im Vordergrund. Die Lahn wurde einer biologischen und chemischen Gewässergütebestimmung unterzogen. Mit feinen Köchern wurden Wasser und Untergrund durchkämmt, Steine wurden umgedreht und mit Becherlupen die gefundenen Tierarten betrachtet. Es fanden sich neben Flusskrebsen und Köcherfliegenlarven auch Wasserasseln, Schnecken und weitere Kleinlebewesen, die auf eine deutliche Belastung der Lahn hinweisen. Kein Wunder, bietet die Gewässerstruktur des Flusses mit seinen befestigten Ufern und den groben Blockwurfsteinen kaum Entwicklungsmöglichkeiten für eine artenreiche Fauna.

Parallel dazu wurde das Lahn-Wasser auf seine chemische Zusammensetzung (pH-Wert, Ammonium, Nitrit, Nitrat, Phosphat usw.) überprüft. Die Konzentration dieser Nährsalze lag glücklicherweise recht niedrig, ein Hinweis auf recht gute Arbeitsweise der flussauf liegenden Abwasserreinigungsanlagen. Die Teilnehmer/innen waren so begeistert bei der Sache, dass sie ganz die Zeit vergaßen. Zum Abschluss war noch eine Besichtigung des Lahnfensters in Gießen angesagt. Eindrucksvoll wurde gezeigt, wie die Anlage den Wanderfischen einen Aufstieg über eine Höhe von fast drei Metern ermöglicht.

Fazit: Ein sehr erfahrungsreiches Wochenende. Vielen Dank an Volker und Petra.

 

Text: Peter Trost, KC Limburg

Fotos: Petra Schellhorn

 

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